Forschung | Das KZ bei Gebhardshagen

Über das KZ-Außenlager westlich von Gebhardshagen ist sehr wenig bekannt. Auch in der bisherigen Ausstellung der Gedenkstätte fehlt es bislang. Entsprechend liegt hier derzeit ein Forschungsschwerpunkt.

In Interviews und Erinnerungsberichten Überlebender trägt das Lager die Bezeichnung „Salzgitter“ oder „Gebhardshagen“. Ein Wachmann spricht in zeitgenössischen Briefen von „Lager 5b“. Seine Skizze lässt vermuten, dass es sich um das spätere Lager 52 in der Nähe des Schachts Haverlahwiese II handelt.

Neben Drütte, Watenstedt-Leinde und Bad handelt es sich um das vierte Außenlager des KZ Neuengamme in Salzgitter. Mindestens 300 KZ-Häftlinge waren hier im Spätsommer 1944 untergebracht. Es handelte sich mehrheitlich um Franzosen, aber auch um Russen. Ein Teil von ihnen wurde im Schacht Haverlahwiese I eingesetzt, die meisten arbeiteten aber vermutlich übertage.

Nach ca. zwei Monaten wurde das Lager am 30. September aufgelöst und die Häftlinge zurück in das Stammlager Neuengamme transportiert. Zumindest die bislang recherchierten Häftlinge wurden anschließend auf die neu errichteten Außenlager Kaltenkirchen bzw. Husum aufgeteilt.